…
ich hoffe es geht euch allen gut.
Ich hatte ja in meinem letzten Bericht angekündigt, dass es wegen den Ferien etwas länger dauern kann bis ich melde. Dass es allerdings soo lange dauert hatte ich nicht gedacht und schon gar nicht geplant. Es ist viel passiert und ich will es euch nicht vorenthalten:
Erstmal zu meiner aktuellen Wohnsituation. Eigentlich sollte ich an dem Wochenende nach meinem letzten Bericht in eine Gastfamilie umziehen, da das College mir keine Unterkunft mehr bieten konnte. Das Zimmer in dem ich gelebt hatte, war bereits für einen Engländer vorreserviert gewesen. Leider konnte meine Organisation aber keine Gastfamilie finden, daher hieß es ein zweites Mal: Einzug im Hause der Familie Bateman. Das ist das Haus der Chefin meiner Organisation und meinem Chef am College. Dort sollte ich die restliche Woche bis zu den Ferien verbringen. Während ich in den Ferien unterwegs bin und das Land erkunde, wollte meine Organisation dann eine Unterkunft besorgen.
Nach dem Urlaub dann der Schock: Leider konnte immer noch keine Unterkunft gefunden werden. Daher hat man kurzer Hand beschlossen: Wenn die Unterkunft nicht zu mir kommt, dann geh ich halt zu der Unterkunft – und die liegt gleich mal im 1,5 Stunden entfernten Rotorua. Deutlicher gesagt: Ich musste meine Arbeitsstelle wechseln, da man mir an der neuen Arbeitsstelle auch eine Unterkunft bieten kann.
Ich arbeite (oder auch nicht) jetzt in einem Adventure Park names „Tui Ridge Park“ etwa 20 km außerhalb der Stadt. Zwar gibt es hier Unterkunft für mich, dafür aber nicht wirklich Arbeit. Schön an der ganzen Sache ist allerdings, dass Hendrik auch hier arbeitet. Außerdem arbeiten Demian, Tom, Felix und Jörg (auch Zivis aus Deutschland) in Rotorua, sodass wir immer ’ne Menge unternehmen können. Kürzlich haben wir uns schon im Fitnessstudio angemeldet.
Der Park ist riesengroß und bietet ’ne Menge Aktivitäten an wie z.B. Rock-Climbing, Flying Fox, Abseiling, Paintball, High-Ropes, Bogenschiessen, Mountainbiking, Luftgewehrschiessen, verschiedene Sportmöglichkeiten in der Turnhalle und vieles mehr…
Jetzt zum Sommer hin kommen immer öfter verschiedene Gruppen (Schulklassen, Pfadfinder ö.a.), die entweder Zelten oder in einer der verschiedenen Hütten übernachten und sich dann an den vielen verschiedenen Aktivitäten ausprobieren.
Der Park wird im Großen und Ganzen mit einem Personal von 9 Leuten betrieben, wovon 4 Leute Küchenpersonal sind. Fast alle wohnen hier auf dem Parkgelände.
Zu meiner Arbeit hier: An zwei Tagen in der letzten Woche wurde ich als Guide für den Flying Fox eingeteilt. Außerdem habe ich zum Mittag- und Abendessen in der Küche helfen müssen. Ansonsten zählten bisher Aufgaben wie Gruppen am Flying Fox leiten, Rasenmähen, Löcher graben, schaufeln, Turnhalle fegen, Wellblechhütten auseinander nehmen oder Parkbänke streichen zu meinem Alltag.
Ich habe jede Menge Freizeit zwischen den einzelnen Aufgaben, was nicht gerade dazu beiträgt, dass der Tag schnell umgeht.
Auch nach der Arbeit geht die Zeit nicht viel schneller um. Leider habe ich in dem Häusschen in dem ich wohne weder einen Telefon- noch einen Internetanschluss. Wenn ich einen dieser beiden Vorzüge nutzen möchte, muss ich ins zwei Kilometer entfernte Office – was auch auf dem Parkgeländer ist – fahren.
Es ist für mich ehrlich gesagt eine große Umgewöhnung außerhalb der Stadt zu leben, vor allem wenn man aus einer Millionen Stadt wie Hamburg kommt. Aber ich denke, dass ist eine Erfahrung die man durchaus auch machen kann. Trotzdem kann ich sagen, dass ich mich hier doch manchmal sehr langweile und es wohl nicht aushalten würde wenn Hendrik nicht auch hier wäre.
Tauranga und die Arbeit am College vermisses ich auch sehr; ich hoffe bald wieder dort hin zurück ziehen zu können. Das geht aber nur wenn meine Organisation ICYE eine Gastfamilie oder eine andere Wohnsituation in arrangieren kann. Wenn also jemand von euch ’ne Idee hat wie man an eine Gastfamilie o.ä. kommt, lasst es mich wissen;-)
Soweit so gut zu meiner Wohn- und Arbeitssituation.
Ich werde mal einwenig von meiner Reise in den Ferien berichten, die wirklich wundervoll war.
Am ersten Wochenende bin ich mit Demian, Hendrik und Tom nach Auckland gefahren wo wir uns mit Malte und zwei „Work & Travelerinnen“ (sie traveln eigentlich nur;-)), die Tom vor einigen Wochen kennen gelernt hat, getroffen haben.
Auckland ist die größte Stadt Neuseeland – einfach Großstadt und toll. Das Auckland-Wochenende ging schnell um. Wir haben uns den mit unzähligen Segelschiffen besetzten Hafen angeguckt welcher der Stadt auch den Namen „City of Sails“ gibt, den Skytower bestiegen, sind über die Harbour-Bridge gefahren, haben uns die Gärten angeguckt, die Innenstadt mit ihren vielen Hochhäusern besichtigt, viel gegessen und viel Geld ausgegeben…
Leider mussten Demian und Tom uns am Sonntag wieder verlassen, weil die beiden leider keinen Urlaub wie wir anderen alle hatten; schade! Dafür sind Dirk, Marius, Stefan und Mathias (auch Zivis aus Deutschland) unserer Truppe beigetreten. Und wer hätte es gedacht? Kurzer Hand hat Niels (ehemaliger Mitschüler von Hendrik und mir) beschlossen auch mit uns zu reisen. Er ist vor einigen Wochen nach Neuseeland gekommen und macht für ein Jahr Work&Travel hier.
Gemeinsam haben wir uns alle in die zwei Wochen Urlaub gestürzt:
Für Montag hatten wir eine Surftour gebucht. Wir wurden von unserem Backpackers abgeholt und sind mit einem Bus an die Westküste nach Piha gefahren. Dort wurde uns von dem Surflehrer eine kurze Einführung in die Kunst des Surfens gegeben und dann ging das Vergnügen auch schon los. Ich war tierisch gespannt ob ich es überhaupt schaffen werde mich auf Brett zu stellen.
Wir haben uns alle ins kalte Wasser gestürzt – zum Glück mit Neoprenanzug – und haben unser Glück probiert. Marius war soweit ich weiß der einzige der vorher schon einige Male gesurft ist und das hat man ihm auch gleich angesehen. Aber auch bei den anderen lief es nicht schlecht und einer nach dem anderen schaffte es eine gute Welle zu erwischen und sich aufs Brett zu stellen – zu surfen eben! Ja und während alle daher gesurft sind, war ich leider immer noch damit beschäftigt mit Mühe und Not mir die „Three Steps“, von den der Surflehrer immer sprach, vor Augen zu halten und reibungslos umzusetzen – leider zunächst ohne Erfolg! Nach dem der Surflehrer mir ein zweites mal erklärt hat wie ich es machen muss und mir einpaar nützliche Tipps gegeben hat, habe ich es endlich auch geschafft eine Welle zu erwischen und das erste mal auf dem Brett zu stehen. Das Gefühl war einfach nur toll: „Awesome“ wie der gute Dirk immer zu sagen pflegt;-) Ich habe es gleich einpaar mal mehr versucht und es hat manchmal geklappt, manchmal aber auch nicht… Eins steht aber fest: Ich werde es im Sommer auf jeden Fall noch viele Male machen!
Am nächsten Tag ging dann die eigentliche Reise erst los, die ich nicht Detail beschreiben werde, da dies wahrscheinlich noch mal zwei Wochen dauern würde. Wir hatten für die erste Woche geplant Northland zu bereisen (das ist der nördliche Zipfel Neuseelands) und in der zweiten Woche die Coromandel-Halbinsel, die im Nordosten der Nordinsel liegt.
Ich werde unsere Route auf der Karte, die unter „My Trip“ zu finden ist, markieren, sodass jeder nachvollziehen kann wo ich etwa gewesen bin. Dazu zählen hauptsächlich: Der Waipua Forest mit den u.a. ältesten und größten Bäumen der Welt, Ahipara am Ninety Mile Beach, der eigentlich nicht mal halb so lang ist wie es der Name sagt, Cape Reinga am zweitnördlichsten Zipfel Neuseelands, die Sandünen, ein Ort der einer einzigen Wüste gleicht, die Doubtless Bay mit ihren wunderschönen Buchten, Paihi bei den Bay of Islands wo wir eine wunderschöne Bootstour zu dem weltberühmten „Hole in the Rock“ gemacht haben,
Whangarei, die größte Stadt Northlands mit ihren Wasserfällen (Whangarei Falls) und der Hot Water Beach an dem man am Strand während der Ebbe einfach eine Loch graben kann, dass sich dann mit bis zu 63° C heißen Wasser füllt zum relaxen – alles reine Natur!
Ich werde versuchen bald ’ne Menge Bilder online zu stellen, denn ein Bild sagt ja bekanntlich mehr als Tausend Worte. Alles gesehene und erlebte in Worte zu fassen ist fast unmöglich;-) Ich kann nur sagen, dass wir traumhafte Aussichten hatten, wunderschöne, weiße Strände (Rarawa Beach), atemberaumte Wasserfälle und kristallklare Seen (Kai Iwi Lakes) gesehen, in einsamen Buchten gechillt und tolle Dinge unternommen haben. Wir haben ’ne Menge Zeit im Auto auf den Straßen verbracht, aber es gab immer wieder viele Zwischenstopps an verschiedenen Aussichtsplattformen.
Wenn man mit viel dem Auto unterwegs ist bleiben kleinere Autopannen oder Strafen fürs zu schnell fahren leider nicht aus; von beidem hatten wir was.
Und natürlich sind kleinere Auseinandersetzungen und Unstimmigkeiten wenn man in so einer großen Gruppe unterwegs ist vorprogrammiert, die unsere Reise im Wesentlichen aber nicht beeinflusst haben. Wir hatten alle jede Menge Spaß!
Unsere Backpackers Unterkünfte waren größtenteils super gut ausgewählt gewesen und wunderschön.
Leider war das Wetter in der zweiten Woche in Coromandel sehr regnerisch gewesen, sodass wir unsere Tour etwas eher beendet haben als geplant und stattdessen noch einige Zeit im wunderschönen Tauranga verbracht haben. Trotzdem haben wir uns das Highlight Coromandels – die Cathedral Coves und der Hot Water Beach – nicht entgehen lassen.
Bilder folgen sehr bald, etwas Geduld!
Ich melde mich bald wieder, wenn es was Neues gibt – oder auch früher!
Über Eure Nachrichten, E-Mails und Kommentare freue ich mich immer sehr, weiter so!
Nicht mal mehr ganz neun Monate und ich bin wieder in Hamburg. Habt ihr schon den Countdown auf meiner Seite entdeckt?
Bis bald,
Euer Noshad
Neueste Kommentare