Verfasst von: Noshad | Donnerstag, 2. April 2009

Taranaki, it’s an attitude!

Holá amigos,

es passiert immer soo viel und ich komme irgendwie gar nicht dazu mich mal hinzusetzen und alles zusammen zufassen. Aber nach Ninas letztem Kommentar, hab ich mir heute mal die Zeit genommen euch wieder mal einen kleinen Einblick in mein Leben auf der anderen Seite der Erde zu geben.

Ich fang mal mit dem aktuellsten an. Vor etwa 10 Tagen bin ich wie angekündigt umgezogen und wohne jetzt bei Sandra Wootton und ihrem Sohn Daniel in New Plymouth.
Sandra habe ich bei einem Barbecue kennen gelernt. Nachdem wir uns einwenig unterhalten hatten und ich ihr meine aktuelle Situation erläutert hatte bot sie mir spontan an bei ihr bis zum Ende meines Neuseelandjahres einzuziehen. Und so kam eins zum anderen und jetzt wohne ich bei ihr. Sie hat ein cooles Haus nur 5 Minuten mit dem Auto von der Stadt entfernt. Sie arbeitet in einem Schulbüro in New Plymouth. Ihr Sohn Daniel ist taubstumm was die Kommunikation mit ihm für mich etwas schwierig macht, wir schreiben dann immer alles auf.  Er arbeitet für einen Verein der mit Pflanzen und Bäumen zu tun hat.

Noshad, Sandra & Daniel

Noshad, Sandra & Daniel

Mit mir wohnen hier sonst noch Sunshine – unser großer weißer Hund – und Frizzle, die Katze. Ich bin also voll in meinem Element! Wie ich es liebe wenn der Hund kommt, seinen Kopf auf meine Beine legt und alles immer und überall abschleckt, seine Hundehaare auf all meinen Klamotten verteilt, super schön;-) So langsam fang ich echt an diese Tiere zu mögen!

In der Schule gibt es nicht viel Neues. Die Arbeit ist wie vorher. Ich habe angefangen die Spielfelder auf dem Schulhof zu streichen. Es gibt jetzt vier Tennisfelder und ein Netballfeld. Als nächstes steht ein Basketballfeld an.

 

anstrengende Arbeit

anstrengende Arbeit

Zurzeit haben wir das Thema „Flugzeuge“ und ich baue mit einigen Kindern zusammen riesiges Flugzeug aus Pappe, mit Bohrmaschine und allem drum und dran! Das ist ein riesiger Spaß;-)

 

Der Doppeldecker der Gebrüder Wright

Der Doppeldecker der Gebrüder Wright

Am 12. und 13. März waren wir mit den Kindern im Waitara-River Segeln. Am ersten Tag war ich nur als Aufsichtsperson auf dem Rettungsboot, am zweiten Tag bin ich mit Silvan zusammen gesegelt, weil er keinen Segelpartner abbekommen hat. Außerdem hatte er riesige Angst vor dem Kentern, die ich ihm nehmen sollte. Da ich noch nie vorher gesegelt bin, hatte ich natürlich dieselben Ängste. Aber ich hab’s mir natürlich nicht anmerken lassen; es war auf jeden Fall ein großer Spaß.

Segeln

Segeln

Silvan & Ich im Segelboot

Silvan & Ich im Segelboot

Immerhin den 2. Platz haben wir gemacht im Rennen!

Immerhin den 2. Platz haben wir gemacht im Rennen!

Mehr gibt es aus dem Arbeitsleben nicht zu berichten. Dafür mal wieder umso mehr aus dem „Privatleben“.
Wir hatten ein Verlängertes Wochenende Anfang letzen Monats und ich bin nach Rotorua gefahren vom 05.03.-09.03.2009. Dort habe ich ein paar von den neuen ICYE-Freiwilligen getroffen und ein paar Geschenke für meine Familie gekauft. Außerdem habe ich es endlich mal geschafft in das Museum von Rotorua zu gehen. Wunderschön von außen, dafür umso langweiliger im Inneren…

Rotorua Museum

Rotorua Museum

Mitte März war New Plymouth Standort für das internationale WOMAD Festival. WOMAD steht für World Of Music And Dance.
Am ersten Tag, dem 12.03.2009, war ein Maori-Welcoming mit traditionellen Tänzen und Musik in Waitara für alle Artisten des Festivals wozu ich als Repräsentant für unsere Schule auch eingeladen war. Dabei haben wir alle auch gleich eine kleine Kostprobe ihrer Performances bekommen.
Ein riesiges traditionelles Essen (Hangi) gab es im Anschluss auch.

Das größte Highlight des letzten Monats haben Malte, Hendrik und ich am 15.03.2009 erlebt, wo wir Gipfelstürmer den Mount Egmont/Taranaki bezwungen haben.Ein wunderschönes Bild hier von dem Berg; Hendrik hats geschossen muss ich dazu sagen;-)

Mount Egmont/Taranaki

Mount Egmont/Taranaki

Ich habe bei Malte und Hendrik zu Hause geschlafen in der Nacht zu vor damit es morgens gemeinsam schon richtig früh los gehen konnte. Um 5 Uhr hat der Wecker geklingelt, um 5.45 Uhr sind wir aufgestanden und genau eine Stunde später waren wir nach einen schönen Frühstück und der Autofahrt im dunkeln zum Fuße des Vulkans bereit für die große Wanderung. Die Wanderung hat bis etwa 15 Uhr angedauert, dann waren wir endlich zurück am Auto!

Sing: "Dieser Weg wird kein leichter sein Dieser Weg wird steinig und schwer"

Sing: "Dieser Weg wird kein leichter sein Dieser Weg wird steinig und schwer"

Malte und Hendrik habe ich leider schon sehr früh verloren, ich war einfach zu langsam. Dazu kam noch, dass der Weg immer steiler wurde je höher man kam, das Wetter sich zuzog und dann auch noch Schnee auf den teilweise losen Felsbrocken lag, der langsam anfing zu schmelzen… Ohne die richtige Ausrüstung ist das natürlich schon gefährlich! Und dann ging mir die ganze Zeit noch durch den Kopf wie man uns am Tag zuvor erzählte, dass schon über 60 Menschen an diesem Berg umgekommen seien und es einer der gefährlichsten Berge Neuseelands sei. Mein Höhenangst habe ich übrigens noch gar nicht erwähnt oder? Wie dem auch sei, kurz vor dem Gipfel bin ich umgedreht; ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, dass ich diesen Tag nicht überleben werde. Naja, es war schon knapp;-)

Da macht sich aber einer in die Hosen...

Da macht sich aber einer in die Hosen...

Aber es war dennoch ein super schöner Tag und die Erfahrung auf jeden Fall wert.

ganz schön steil!

ganz schön steil!

Wow, Hendrik, Malte?! Wann wurde das Foto denn gemacht?

Wow, Hendrik, Malte?! Wann wurde das Foto denn gemacht?

Am nächsten Wochenende haben wir beschlossen es lieber etwas ruhiger angehen zu lassen, am besten mit einer schönen Fahrt im Auto. Wir haben den berühmten „Forgotton World Highway“ durchquert. Der Name sagt ja schon alles! Er zählt zu einer der „Scenic-Routes“ Neuseelands. Sieht im Grund genauso aus wie überall anders in Neuseeland auch: Grüne Berge mit Schafen und Kühen drauf – aber dennoch auf sein Art wieder besonders!

Was für eine Aussicht, grün egal wo man hinsieht!

Was für eine Aussicht, grün egal wo man hinsieht!

Three Naki Boys on road

Three Naki Boys on road

Schafe überall...

Schafe überall...

Natur pur!

Natur pur!

Highlight war ein riesiger 70 Meter Wasserfall den wir nach 20-minütiger Wanderung über Wiesen und Hügel erreichten – wunderschön!

Dawson Falls?!

Dawson Falls?!

Der Roadtrip hatte schon wieder etwas von Urlaubsfeeling. Zwischendurch haben wir Fotopausen gemacht, geluncht und natürlich viel gelacht – herrlich!

Ansonsten verbringen wir so lange es noch geht viel Zeit an den verschiedenen Stränden hier mit ihrem Pechschwarzen  aber dennoch feinen Sand, es ist einfach nur herrlich! Hab ich das schon erwähnt;-) New Plymouth hat uns wirklich überzeugt! Nicht umsonst wurde New Plymouth zur Weltbesten Kleinstadt 2008 gewählt – und wir mittendrin, wow! Also wir drei naki boys fühlen uns hier wohl. Ich sollte lieber nur von mir sprechen, ich glaube Hendrik und Malte zählen schon die Tage bis zum Tag der Rückkehr…
Es stehen aber natürlich auch andere Sachen wie Kino, Museen, Shoppen, viel Zeit im Supermarkt oder der Touristeninformation der Stadt und vieles mehr auf unseren Wochenendplanungen…

Letztes Wochenende (28.03.2009) war die „Multi-Ethnic-Extraverganza“ in New Plymouth, ein Event mit Musik und Essen aus aller Welt. Es gab u.a. auch viel Bollywood Musik und indisches Essen – ein Tag lang hab ich mich wieder fast wie zu Hause gefühlt!

Letztes Wochenende war ich noch mit Don & Sharren (meine alte Gastfamilie) beim Fotografen und wir haben ein Familienfoto als Erinnerung gemacht, total schön, auch wenn ich das Foto noch gar nicht gesehen habe leider! Die beiden haben mich wirklich sehr lieb aufgenommen und ich werde die Zeit in guter Erinnerung behalten. Auch die Enkelkinder mochten mich;-)

Ein kleine Gutenachtgeschichte...

Ein kleine Gutenachtgeschichte...

So viel aus meinen letzten Wochen hier. Dieses Wochenende kommt Lara zu besuch! Und dann geht es nächste Woche auch schon nach Australien! Ich freue mich schon so unglaublich drauf, ich kann es gar nicht beschreiben!

Also werdet ihr wohl erstmal wieder nichts von mir hören, aber das seit ihr ja schon gewohnt!

Bevor ich es vergesse zu erwähnen: Ich war heute mit unserem Hund Sunshine joggen, allein! Bin schon ’n bisschen stolz drauf, passiert ja nicht alle Tage! Er hat schon vor mir schlapp gemacht;-)

Mein neuer Freund

Mein neuer Freund

Ich wünsch euch alle Gute und bis bald, es ist nicht mehr lange!

Euer
Noshad


Antworten

  1. Hey Noshad,

    ich habe es endlich mal wieder auf deinen Blog geschafft. Mensch, ich muss sagen beim Anblick der ganzen Bilder und lesen deiner tollen Berichte werde schon etwas neidisch, allerdings freue ich mich total für dich, dass du dich für dieses Jahr entschieden hast und schon so allerlei Erfahrungen gesammelt hast.

    Viele Grüße aus Hamburg

    Dein Steffen


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